Hamburgs Formen |
Je grösser in Deutschland der Supermarkt, desto grösser sind auch die
Einkaufswagen. Nach Einkaufskörben sucht man manchmal vergeblich. Hauptsache es
wird viel eingekauft. Genug Platz im Einkaufswagen ist ja da.
Und was soll man einkaufen? Die Auswahl ist gross genug. Gross gleich im
zweifachen Sinne. Abgesehen von einer riesen Auswahl und eigentlich immer denselben
Produkten von unterschiedlichen Marken, sind auch die Verpackungen riesengross
und XXL. Alles ist gut und sicher in Plastik verschweisst und eingepackt. Das meiste
Gemüse ist eh schon vorweg abgepackt. Aber was soll ich mit 3 Paprika? Käse
gibt es auch fast nur vorgeschnitten in Scheiben. Was mache ich jedoch mit 5
Scheiben Käse so dick wie mein kleiner Finger? Sogar Brot kann man schon
geschnitten kaufen. Vielleicht gibt es in deutschen Haushalten auch einfach
keine scharfen Messer.
Auch nach regionalen Produkten sucht man ewig. Mal findet man eine Milch aus
der Region. Die ist dann aber auch nach 3 Tagen schlecht. Regionales ist
hier halt nicht so lange haltbar. Es kommt einem so ja auch viel biologischer
und ökologischer vor.
Am meisten Übung braucht man jedoch an der Supermarktkasse. Sobald eine neue
Kasse ihre Pforten öffnet, beginnt das grosse Wettrennen. Jeder will der Erste
sein. Mit Adleraugen wird jede Supermarktangestellte beobachtet. Es könnte ja
sie die nächste sein, die eine Kasse besetzt. Der Startschuss fällt umgehend,
nachdem eine Angestellte hinter die Kasse tritt. Dann setzen die Kunden zum 100
m Sprint an. Gedränge und Geschupse auf den letzten Metern. Aber nur einer kann
der Sieger sein und seine Waren als erster aufs Kassenband schmeissen. In
Spanien geht sowas etwas gesitteter und ohne viel Schwitzen vonstatten. Wer als
nächstes dran käme, darf an die neu geöffnete Kasse. Falls der Kunde es nicht
selber bemerkt, wird er höflich von den anderen Kunden darauf aufmerksam
gemacht. Aber das hier ist halt Deutschland. Da geht es nicht so zivilisiert
zu…