The big pyramid in Chichen Itza. |
Die Welt der Maya
Es ist 4 Uhr. Was ist das für ein irritierendes Geräusch hier? Da kann ja keiner schlafen. Es ist mein klingelnder Wecker. Der Bus nach Valladolid fährt um 5 Uhr los. Ich will um 8 Uhr in Chitchén Itzá sein. Noch bevor die Touristenmassen kommen. Ich packe also meine 7 Sachen und mache mich auf den Weg zum Busbahnhof.
Ich komme sogar schon um 6.30 Uhr in Valladolid an. Eine halbe Stunde früher als gedacht. Die Morgendämmerung taucht die Stadt in ein schummriges Licht. Es ist noch fast nichts los auf den Strassen. Alle Läden haben noch geschlossen, nur unmengen von Autos schleichen sich durch die enge Strasse vor dem Busbahnhof. Aber von wo fahren nur die Collectivos zu den Ruinen von Chitchén Itzá ab? Ich laufe ein bisschen um den Block, ist ja eh noch viel zu früh. Ich stelle dann aber fest, dass die Collectivos zu den Ruinen gleich zwei Häuser weiter vom Busbahnhof in einem Hinterhof losfahen.
Schlag 8 Uhr komme ich bei den Ruinen an und bin sogar die erste, die ihr Ticket löst. Es haben sich allerdings auch noch ein paar weitere Frühaufsteher auf den Weg nach Chitchén Itzá gemacht. Zum Glück. Denn wer hätte sonst ein Foto von mir vor der menschenleeren Kukulcán Pyramide “El Castillo” gemacht. Es wird übrigends vermutet, dass jede Seite der Pyramide 91 Stufen hatte. Das zusammen ergibt dann die Zahl der Tage des Maya-Kalenders.
Chitchén Itzá wurde zu einem der 7 neuen Weltwunder gewählt. Deswegen will es wohl auch so ziemlich jeder einmal gesehen haben. Chitchén Itzá ist ein wahrer Touristenmagnet der jährlich über 1 Million Besucher anzieht. Gegen 10 Uhr treffen dann auch die ersten Reisegruppen ein. Langsam füllt sich die alte Mayastadt. Die Händler haben auch schon ihre Wahre ausgebreitet. So kommt es einem vor wie auf dem Markt, Händler versuchen ihre Souvenirs loszuwerden und feilschen mit den Touristen um die Wette. Ab und zu lausche ich einer der unzähligen Touristenführungen. So beeindrucken die Guides immer wieder die Touristen mit dem Echo der Pyramide. Ein einfaches Händeklatschen wird wiedergehallt und hört sich an wie ein dumpfes Heulen.
Seit 2006 kann man keine der Ruinen mehr betreten. Zum einen wegen der Sicherheit (ein Tourguide ist wohl mal vom Castillo gefallen), zum anderen weges des Vandalismuses (das Sprayer auch immer die abgelegendsten Orte suchen müssen um sich zu verewigen). Das ist ein bisschen schade, da man oft nicht viel sieht, wenn man nur vor den riesigen Bauten steht.
Den Nachmittag verbringe ich in Valladolid. Eine eher ruhige Stadt, abseits von den Touristenmassen. Gleich nahe der Plaza gibt es einen Hinterhof in dem sich zahlreiche kleine Lädchen befinden, die bunt bestickte Kleider, Blusen Gürtel, etc. aus Handarbeit anbieten. Es sind zwar etwa 20 Läden, die alle die selben bestickten Kleidungsstücke anbieten, aber trotzdem gleicht kein Blumenmotiv dem anderen.
Ein paar Strassenblöcke weiter befindet sich der Cenote Zací. Die Wassergrube liegt sogar noch halb in einer Höhle verborgen, so dass man nur an der einen Seite den Himmel sieht. Anfangs schien mir der Cenote etwas dreckig zum Baden. Schliesslich haben mich die einheimischen Damen aber doch überredet. Einmal drin, ist das Wasser wunderbar klar und frisch. Eine echte Abkühlung von der Hitze in der Stadt.