Hereinspaziert, hereinspaziert – die W(e)G stellt sich vor |
Umzug – das bedeutet erstmal: neue Stadt, neue Leute kennenlernen, viel Unbekanntes. Und so dachte ich mir: In Basel ziehe ich erstmal in eine WG. Da bin ich unter Leuten, die kennen die Stadt, mit denen kann ich mich austauschen. Und so kam es dann auch. Also, dass ich in eine WG gezogen bin, zu allem Anderen kam es eher nicht.
Was ist also passiert? Und warum eigentlich W(e)G? Was soll das „e“ da in der Mitte?
Das „e“ macht meine W(e)G – oder besser gesagt deren Mitbewohner – erst genau zu dem, was sie sind: nämlich weg. Immer. Zurück bleibe dann ich. Alleine. „Ist doch super, 3-Zimmerwohnung für dich alleine“, sagen die Einen. „Oh Gott, wie einsam“, sagen die Anderen. „Was sind denn das für Leute?“, fragen wieder ganz Andere. Ja, was sollte ich dazu sagen.
Alles was ich zu meinen Mitbewohnern wusste, war folgendes: In meiner WG wohnen neben mir noch ein junger Mann und eine junge Frau. Das Mädchen hatte ich anfangs nie gesehen, den ganzen ersten Monat nicht. Der junge Herr kam meistens donnerstags, wusch seine Wäsche, machte Lasagne mit Zucchini und sass in seinem Zimmer vor dem Computer, mit dem er anregende Gespräche führte.
Wie fühlt es sich nun an, in so einer W(e)G zu wohnen? Es ist wie eine alleinerziehende Mutter mit zwei pubertierenden Kindern, die nie im Haus sind, aber trotzdem ihre Spuren hinterlassen: Die Mutter putzt ihnen hinterher, füllt den Kühlschrank, hängt die Wäsche auf, kocht Essen und macht sich Sorgen, wenn Sohnemann dann eines Donnerstags doch nicht nach Hause kommt. So in etwa ist es, das Leben in meiner W(e)G.