Unter roten Rosen |
Merian Gärten. Der Name erinnert mich immer an eine meine Lieblingskünstlerinnen: Maria Sibylla Merian. Und dass der Garten voller bunter, blühender Blumen ist, passt da auch ganz gut. Natürlich ist der Garten eigentlich nach Christoph Merian benannt – ein bekannter Basler Grossgrundbesitzer. Auf den ersten Blick hat das natürlich nichts mit der Frankfurterin Maria Sibylla Merian zu tun. Aber auch nur auf den ersten Blick: stammen schliesslich beide von der Basler Merian Familie ab. Einen Zweig der Familie zog es nur damals eben nach Frankfurt am Main.
Die Frankfurter Familie war eine Künstlerfamilie: Maria Sibyllas Blumenbouquets hängen heute in vielen verschiedenen Museen. Dabei war Kunst zu ihrer Zeit noch eine reine Männerdomäne. Lange hat sie ihre Leidenschaft zum Zeichnen vor ihrer Familie geheim gehalten. Als sie einmal eine Tulpe aquarellierte, rief ihre Mutter sie in die Küche zum Helfen. Zutiefst zerknirscht liess sie ihr Bild alleine und während ihrer Abwesenheit trocknete die Aquarellfarbe. Als sie wieder vor ihrer Zeichnung sass, konnte sie damit nicht weiter arbeiten und musste von vorne beginnen. Sowas kann mir heute zum Glück nicht passieren.
Verblühte Rosen im Alten Bauerngarten |
Merian Gärten. Ein Ort, der nie der Selbe ist: Jeden Tag präsentiert er sich neu. Jeden Tag findet sich ein neuer Weg durch den Park. Die Blumen ändern sich mit den Jahreszeiten. Die Farben und Stimmungen mit den Stunden. Zur Morgensonne kommen die ersten Jogger. In der Mittagssonne füllt sich der Garten mit spielenden Kindern, Liebespaare breiten ihre Decken auf der Wiese aus und Senioren wandeln durch das Blütenmeer. Dann, mit den letzten Sonnenstrahlen wirkt der Garten mehr und mehr verlassen. Die Hähne und Hühner glucken und gockeln einsam vor sich hin. Ein einzelnen Blatt löst sich von seiner Blüte. Geräuschlos fällt es auf den Boden.
Meine bisherigen Lieblingsplätze zum Zeichnen:
Alter Bauerngarten
Schwarzwaldblick
Iris Wiese