W(e)G-Leben #2: Der wegzubringende Müll
Wer in eine eigene Wohnung zieht, hat ganz klar einen Vorteil vor einer WG: Eine eigene Wohnung ist sauber und leer. Eine WG nicht. Bei meinem Einzug war die W(e)G zwar menschenleer, der Müll schien jedoch seit Monaten nicht entsorgt worden zu sein. Das verriet auch der „aktuelle“ Putzplan für den Monat November – es war jetzt schliesslich schon Februar.
In die Küche reinzukommen, stellte unweigerlich ein Problem dar. Zwei riesen Müllsäcke versperrten den Weg. Dosen, PET-Flaschen und Glassflaschen quillten aus ihnen heraus. Nichts ging mehr in die Säcke. Warum das da mitten im Weg stand? Ein logistisches Problem, denn normalerweise steht der Müll hinter der Tür. Auf Grund seiner Fülle passte er dort jedoch nicht mehr hin. Und so suchte er sich einen neuen Platz, halb in der Türe. Der Weg in die Küche: eine Slalomstrecke.
Meinen W(e)G-Mitbewohner schien das wenig zu stören. Ich fühlte mich für den Müll meiner Vorgänger eher weniger verantwortlich. Es verstrichen Wochen. Irgendwann hat es mir gestunken – im wahrsten Sinne des Wortes. Der gigantische Dosen-Flaschen-Berg ist jetzt weg.
P.S. Kurze Zeit später hatten sich erneut ganze drei Dosen und fünf PET-Flaschen angesammelt. Plötzlich empfand mein Mitberwohner das dringende Bedürfnis den Müll wegzubringen. Beim Rausgehen fragte er mich, ob ich auch schon wüsste, wo hier die Müllsammelstelle ist oder ob er es mir schnell zeigen solle…